Was hat nun Aufräumen mit Ayurveda zu tun?
Im Ayurveda kennen wir eine Therapieform schlechthin, wenn es um die Gesundheit unseres Körpers geht. Sie nennt sich Pancha Karma Methode und ist eine einzigartige Kur, um Giftstoffe aus dem Körper auszuleiten. Dabei werden alle toxischen Substanzen und überschüssigen Doshas aus unserem Körper ausgeleitet, alle krankheitsverursachenden Faktoren aus unserem Körper eliminiert und wir packen das Übel so bei seiner Wurzel. Der gesamte Stoffwechsel wird gereinigt und unser Körper findet zu seinem natürlichen Gleichgewicht zurück. In einem zweiten Schritt erfolgt dann eine gezielter Aufbau aller geschwächten Systeme, Organe und Gewebe. Nachhaltig körperlich gestärkt und geklärt kehren wir in unseren Alltag zurück.
Außen wie Innen – Innen wie Außen
Doch was bringt uns eine solche Stärkung, wenn zuvor nicht auch im Außen einmal ordentlich durchgeputzt wurde und auch alle häuslichen Schlacken entfernt wurden? Eine Pancha Karma Kur wird häufig mit einem intensiven Frühjahrsputz verglichen, eine Reinigung, in der jeder einzelne Gegenstand im eigenen Besitz in die Hand genommen und abgestaubt wird. Jede noch so kleinste Ritze des Hauses wird Beachtung geschenkt und gereinigt. So komplett durchgeputzt kehren wir nach einer Pancha Karma Kur aber meist in ein noch völlig gleichgebliebenes Außen zurück. Im Ayurveda wird der Mensch seit jeher jedoch ganzheitlich betrachtet. So wird bei der Behandlung von Krankheiten nicht nur auf die reinen Symptome geachtet sondern immer nach deren Ursprung geforscht. Sämtliche Aspekte des Lebens sowohl im Innen als auch im Außen, haben einen Einfluss auf unsere Befinden und werden daher bei der Diagnose berücksichtigt. So spielt neben den Tages- und Jahreszeiten auch die Umgebung und sozialen Gefüge in denen wir leben eine ganz besondere Rolle. Wir sind mit allem verbunden, alles hat einen Einfluss auf uns und so auch die Gegenstände mit denen wir uns alltäglich umgeben. Was aber wenn es vielleicht genau diese Umgebung ist, die uns Energie zieht? Wird es da nicht vielleicht auch einmal Zeit für eine Reinigungskur unserer vier Wände?
Kein Aufbau ohne Reinigung
Im Ayurveda finden wir bereits den Teilbereich Vastu-Shastra. Hierunter versteht man die Errichtung und Gestaltung von harmonischen Häusern und Wohnräumen, die ganz auf die individuellen Bedürfnisse aller Bewohner ausgerichtet sind. Diese individuelle Gestaltung des Wohnraums, unterstützt die Bewohner in allen Lebensbereichen positiv und verhilft ihnen zu mehr Wohlbefinden und Kraft. So führt die gezielte Neuausrichtung aller Möbel und Gegenstände zu mehr Energie und Harmonie aller Bewohner. Man könnte Vastu-Shastra also mit dem aufbauenden Part einer Pancha Karma Kur vergleichen. Doch besteht eine erfolgreiche Kur nicht aus Aufbau alleine, der entscheidende Schritt ist die vorherige Reinigung – gleiches sollten wir also auch für unseren Wohnraum tun. Möbel an die passende Stelle zu rücken bringt uns entscheidend mehr, wenn zuvor Freiraum geschaffen und schwerer Ballast losgelassen wurde.
Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen – Japanisches Sprichwort
Über die Jahre sammelt sich so allerlei ins unserem Leben und Zuhause an. Gegenstände, die wir mal mehr oder auch weniger oft benutzen, die wir einfach brauchen ob sie nun hübsch anzusehen sind oder nicht Dinge, die wir geschenkt bekommen haben, aber auch Gegenstände, von denen wir überhaupt nicht mehr wissen, dass sie in unserem Besitz sind.
Mit jedem dieser Gegenstände verbindet uns aber auch immer eine bestimmte Erinnerung oder ein Gefühl. Sie schlummern oftmals in unserem Unterbewusstsein und beeinflussen uns von dort aus mehr, als wir vielleicht ahnen. So kann das Buch, das wir eigentlich schon lange lesen wollten, mehr Stress in uns erzeugen, als eigentlich gut für uns ist. Genauso, wie das Geschenk einer längst verflossenen Beziehung uns davon abhalten kann, uns mit voller Hingabe für einen neuen Menschen in unserem Leben zu öffnen.
Aufräumen als Auseinandersetzung mit sich selbst
Sich dieser Art von Verbindungen bewusst zu machen und gezielt zu entscheiden, welche Gegenstände uns zukünftig weiter begleiten dürfen, ist der tiefere Sinn des Aufräumens. Es geht nicht nur darum, ein paar kaputte Dinge wegzuwerfen, dass alles vor Sauberkeit nur so blitzt und blinkt, es soll auch kein Wettbewerb entstehen, wer mit den wenigstens Gegenständen auskommen kann. Nein, Aufräumen ist primär eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Es geht darum, Vergangenes loszulassen, seine wahren Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und wieder mehr zu sich selbst zu finden, die Schönheit und Fülle des Lebens im Hier und Jetzt zu erkennen und so Ordnung im Herzen zu erfahren. Wie bei einer Pancha Karma Kur auch, ist die Trennung von Ballast ein extrem wichtiger Schritt hin zu einem erfolgreichen Start in eine neue, aufgeräumte Zukunft.
Menschen, wie die Japanerin Marie Kondo haben das Thema Aufräumen salonfähig gemacht. Spätestens seit ihrem Bestseller „Magic Cleaning“ wissen wir alle, dass wir mit dem heimischen Durcheinander nicht alleine sind. Es ist einfach etwas, dass wir lange vor uns herschieben ehe wir unseren inneren Schweinehund endlich überwinden können und anzufangen Ballast und damit auch ein Stück weit unsere Vergangenheit loszulassen. Doch nur so kann Raum für Veränderung entstehen und Platz frei werden für eine positive Zukunft. Freue Dich auf die vielen positiven Veränderungen, die nach dem Aufräumen auf Dich und Dein Zuhause warten!
Für eine individuelle Vastu Wohnberatung melde dich gerne bei mir. Alle Infos hierzu findest du hier:
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